anders is dera winterû
abenda hab ich ein feur vun laup enzundat
wann dera groszn lynde sich enblatternt
tac um tac
un knisterut
duftenat
unds laup die stuckelin dera rindigen un dürren zweiglin
enfachit um scheidtina holtz
hörs lachena
wanns ums feur kreisat
also wâs êrlic
wie geruchena vuns feur in mine kleiderû
singich vun herbist
un wann ich eine mal scrîp
bin ich ein menisch vun uberganc
blühich in frûlinc
in herbist bin ich in leuchtena
um alles jâr in winterruh wohnit
un vor un zu rucke
in summer stürbe min wortin
jâr um jâr
wanns all der füllena
oder wâs um deretwann
denkich an mægedin summerû
das einest mal ich selberst wesen
manchwann sprechat und denkat wer aus wohnheit
oulder corper hat eigena blicka
nich jammernis
nich zaggen
wann eben dekeine angest
kein todt
blosz dera ungeloubelic leuchtena
guldin
grêne
also ruot
also aurange
alter in leuchtena
anders is dera winterû
(Aus dem Neuhochdeutschen ins Neumittelaltniederhochdeutsche übersetzt von belmonte.)
Original siehe hier.
(c) Ulli Gau 2017
(c) für die Übersetzung belmonte 2017
Ich mag es immer noch und von Mal zu Mal lese ich es schneller!
Herzliche Grüße
Ulli
Ich hoffe, Du findest Dich darin noch wieder. Ich fand Deinen Originaltext wirklich schön.
Ja, das tue ich, auch deswegen meine Begeisterung! Ich danke dir noch einmal, wie schön es doch ist, wenn ein Gedankenfaden aufgenommen wird und sich dann weiterspinnt (weitergsponnen wird).
Ich grüße dich von Herzen,
Ulli
Hach! Wunderbar und zum Verlieben! In dieser SPRACHE VERSTEHE ICH IHN GANZ UND GAR.
manchwann sprechat und denkat wer aus wohnheit
oulder corper hat eigena blicka
nich jammernis
nich zaggen
wann eben dekeine angest
kein todt
blosz dera ungeloubelic leuchtena
guldin
grêne
also ruot
also aurange
Das freut mich außerordentlich. Bei der Entwicklung dieser Mischsprache hat Verständlichkeit für mich eine große Rolle gespielt.
Zuerst dachte ich das wäre Starckdeutsch.
Dafür sind die Endungen zu swach un gebrechelic.
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